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Hier schreibe ich über den Mann, den ich von Anfang an geliebt habe, und der mir und meiner Familie gewaltsam entrissen wurde, durch einen Tumor in seinem Kopf. Dieser Mann war mein Vater, er war zwar nicht mehr der jüngste, aber er ist der beste Mann gewesen, den ich kenne.

 

Zu Beginn möchte ich ein Gedicht reinstellen, das ich ihm widme, und das zeigen soll was wir alles durchgemacht haben in den 8 Monaten, die ihm geblieben sind. Es waren nur 8 Monate und was alles da passiert ist, sehen manche Menschen in ihrem ganzen Leben nicht.

Wir denken oft an Dich

Wir denken zurück  an die Zeit,
als wir noch miteinander
die verrücktesten Dinge machten
und darüber herzhaft lachen konnten.
Wie viel Spaß wir doch hatten.

Wir denken zurück  an den Tag,
als Du erfahren musstest,
dass Du unheilbar krank bist.
Wie unglücklich wir darüber waren.

Wir denken zurück an die Stunde,
Wir saßen zusammen und hielten uns ganz fest.
Wir sahen Deine Augen die Leere in Deinem Blick.

Wie hilflos wir waren.

Wir denken zurück als wir begriffen,
welche Ausmaße die Diagnose hat.
  Wie ein Kartenhaus brach Deine Welt zusammen
und Deine Wünsche und Träume
zerplatzten wie Seifenblasen.
Wie fassungslos wir waren.

Wir denken zurück an den Moment
in dem Du sagtest:
"VIELLEICHT SCHAFFE ICH ES JA DOCH?"
Die Hoffnung auf ein Wunder keimte in uns auf.
Wie zuversichtlich wir wieder waren.

Wir denken zurück an die Zeit
in der es Dir immer schlechter ging.
  Dein Körper zerfiel und schließlich
gabst Du Dich Deinem Schicksal hin.

Du hast es versucht,

aber die Kraft reichte nicht mehr, 
um zu kämpfen.

Wie unabänderlich alles war.

Wir denken zurück an die Sekunde,
als Wir erfuhren
DU BIST TOD!
Wie schmerzvoll es für Uns war.

Wir denken zurück an all das,
was Wir zusammen erleben durften,
an Dich und Deine Ehrlichkeit
 Wie schön doch die Erinnerungen sind.

Du fehlst uns!


 Jetzt wo man weiß, wie es uns ging kann ich auch den Hintergrund erleuchten. Am 1. April wurde bei einem CT ein Gehirntumor festgestellt, den man operieren musste um eine Probe zu nehmen und zu sehen was für eine Art von Tumor es war. Der Tumor konnte nicht ganz entfernt werden, aber die Probe wurde eingeschickt. Zu der Zeit dachten wir, dass die Diagnose nicht so schlimm ist wie sie doch war. Als sich herausstellte dass der Tumor Krebs ist, brach die Welt für uns zusammen, aber die Ärzte sagten uns, dass er noch 2 Jahre haben würde. Wir stimmten der Chemotherapie zu, aber nach der 2. Chemo war klar, dass diese mehr Schaden anrichtete, als sie heilte. Da wurde die Chemo abgebrochen und mein Vater kam nach Hause. Von dem Zeitpunkt an musste er jeden Tag zur Bestrahlung fahren. Das waren jeden Tag 110 km die er unterwegs war und er konnte nichts mehr. Geschwächt von der Krankheit musste er im Rollstuhl fahren. Dazu kam noch eine Stelle an seinem Fuß, eine Druckstelle, die immer größer wurde und somit machte ihm nicht nur die Krankheit an sich zu schaffen, sondern auch noch sein Fuß, der ihn von innen aufzufressen begann. Immer wieder wurde das abgestorbene Gewebe abgetragen, aber das Fleisch wurde immer wieder schwarz. Am Ende war der Fersenknochen frei und der begann auch schon abzusterben, das ging soweit, dass sie ihm den Fuß amputieren wollten. Na ja... jedenfalls dachten wir, dass die Bestrahlung was hilft, aber wir täuschten uns. Nach der Bestrahlung war der Tumor genauso groß wie vorher. Mein Dad wurde immer schwächer und irgendwann hörte er auf zu essen und zu trinken, das war im Oktober. Da er völlig entkräftet war, lag er den ganzen Tag in seinem Bett und schlief fast 20 Stunden am Tag. Irgendwann fing er an Blut zu spucken und nach 3 Tagen musste er ins Krankenhaus wegen dem hohen Blutverlust. Er erholte sich wieder und durfte nach einer Woche nach Hause. Immer wieder musste er Blut spucken und am 11. 12. wurde er wieder eingeliefert im Krankenhaus. Dass wir ihn das letzte Mal sehen sollten dachten wir nicht. Aber so war es. Am 13. klingelte um 5 Uhr morgens das Telefon und das Krankenhaus teilte uns mit, dass er gestorben war, um genau 4:07. Das grausame ist, dass ich genau zu dieser Uhrzeit geboren worden wäre, wenn wir den 19.05.1990 gehabt hätten... 

Erst am 14. 12. konnte er nach Hause geholt, und in der Kirche aufgebahrt werden. Am 15. durften wir dann zu ihm. Ich traute mich erst nicht, aber dann ging ich in den Raum. Alles war wunderschön mit Blumen und Kerzen geschmückt und dann sah ich meinen Vater. Er war so friedlich wie er da lag. Ich trat an sein letztes Bett und stand neben meiner Mutter. Tränen flossen mir übers Gesicht, aber ich wollte mich nicht abwenden. Irgendwann gingen wir nach Hause. Am 18. war die Trauerfeier. Als letzten Gruß sagte ich zu ihm "Leb wohl, mein Alter!". Schon immer hatte ich ihn so genannt und immer musste er darüber lachen wenn ich das sagte, aber dieses Mal lachte niemand und ich sah zu, wie mein Vater von meiner Mutter und mir wegfuhr. Das war der Abschied fürs Erste. Am 28. war dann die Beisetzung der Urne und ich warf ihm seinen Kuschelkater hinterher, der genauso aussieht wie sein echter Kater. So ging ein großartiger Mann dahin und hinterlässt ein großes Loch im Herzen seiner Familie. 
Jedoch war ich in der ganzen Zeit nie allein. Immer standen mir meine Freunde zur Seite und munterten mich wieder auf. Da wären zum einen Marcel und Nina, aber auch Imke, Imke, Jan, Saira, Pia, Femke, Liza und Greta möchte ich erwähnen, die mich gefragt haben wie es denn geht. Nicht mal am 13.12. war ich allein. Abends rief ich Marcel an und erzählte ihm was passiert war und 10 min. später stand er bei mir vor der Tür. Ebenso wie Nina. Eine halbe Stunde nachdem ich sie angerufen hatte kam sie zu mir und stand mir bei. (Vielen Dank meine Süßen! Ohne euch alle hätte ich es nicht geschafft!)
Im nachhinein denkt man sehr viel nach über die Dinge die waren und über die Dinge die noch kommen, aber ich denke mal, dass mir mein Vater als Engel noch nach seinem Tod folgen wird, egal wohin ich gehe. Ich spüre, dass er immer bei mir ist.
Jetzt noch zum Schluss ein ganz wichtiger Satz:
Wenn man einen Menschen vergisst, stirbt er! Wir werden ihn nie vergessen. Er lebt in unseren Herzen weiter

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